Organisiert von https://www.indienrundreisen.de/
(vom 5.-10.12. 23)
Von Udaipur fahren wir am 5.12. Richtung Bundi, eine Zwischenstation machen wir in Chittaurgarh. Dies ist die alte Hauptstadt des Rajputenreiches und liegt ebenso wie ähnliche Städte auf einem hohen Felsen. Dies Gebiet ist 5 x 1 km groß und wurde 1568 von den Mogulen (= Mongolen)-Herrschern endgültig erobert. Der Hindu-Maharadscha konnte entfliehen und gründete die neue Hauptstadt Udaipur.
1614 wurde die Stadt engültig zerstört und nie mehr aufgebaut.
Daher stehen heute nur noch wenige Gebäude auf dem Gelände. Hier die Siegessäule aus dem 15. Jh. Die Stadt erlangte in Indien einen gewissen Bekanntheitsgrad, weil 1302 und dann noch zweimal im 16. Jh. die Frauen der Festung kollektiven Selbstmord begingen. Bei diesem sog. Jauhar-Ritual fanden Tausende von Frauen den Tod und die Männer sind gleichzeitig im Kampf gefallen.
Es wohnen nur noch wenige Menschen auf dem Gelände des Forts, aber dafür gibt es hier Unmengen von Affen, sog. Hanuman-Languren.
Die Affen sind natürlich heilig und sie wissen das auch. Hier werden sie von unserem Busfahrer gefüttert und vom Reiseleiter fotografiert.
Ein herrlich ausgearbeiteter Tempel namens Kumbha-Shyama stammt aus dem 8. Jahrhundert.
Der Tempel hat herrliche Figuren von Göttern und Elefanten und Musikern und Tänzerinnen.
Von Chittaurgarh fahren wir in ca. 4 Stunden die 200 km weiter nach Bundi, wo wir mit Blick auf die Burg des Ortes übernachten.
Am 6.12. gehen wir auf die Burg hoch, der Weg ist holprig und für ältere Kniegeschädigte schwer begehbar. Was haben die Menschen vor 500 Jahren leisten müssen, um ihrem absoluten Herrscher eine solche Burg hinzubauen??
Die Bilder an den Wänden sind von unglaublicher Schönheit, allerdings sind sie „nur“ 200 Jahre alt!
Sie zeigen das Leben von Göttern und Kriegern, sie zeigen aber auch interessante Gesichter in kräftigen Farben, fast sehen diese Bilder jugendstilmäßig aus.
Tiere in und um die Burg herum, der Papagei hängt wirklich kopfüber an dieser Schaukel-Befestigung.
Das Gruppenbild entstand am Eingang der Burg von Bundi. Die Wanderstöcke waren vor allem auf dem Rückweg dringend nötig gewesen!
Menschen auf der Straße und ….
… verschiedene Fahrzeuge: es ist erstaunlich, wieviel Personen auf ein Moped passen, wie die Frauen im Frauensitz mit hoher Geschwindigkeit über die Straßen gefahren werden und was so alles an Gepäck auf den Zweirädern transportiert wird!
Und damit endet der 6.12.2023.
Am 7.12. unternehmen wir zwei Ausflüge á 4 Stunden in den Tiger-Nationalpark von Ranthambhore. Insgesamt leben wohl 20 Tiger auf diesem Gebiet, aber nur 2 erwachsene Tiger in den Bereich, den wir betreten dürfen. Wir sind gespannt, ob wir diese scheuen Tiere in der Wildnis beobachten können.
Morgens um 6.30Uhr geht es los. Bisher dachten wir immer, Indien ist ein heißes Land, aber hier im Norden ist es extrem kalt, trotz mehrerer Kleidungsstücke und einer geliehenen Kamelhaardecke frieren wir!
Es gibt viele Pfauen, seltene Gänse und vor allem wunderschöne Eisvögel, auf englisch Kingfischer. Die schwarz-weiße Variante kannten wir bisher nicht, die blaue Variante ist auf dem indischen Bier abgebildet.
Es gibt mehrere Arten von Hirschen, hier der Axis-Hirsch; und auf dieser Insel einige große Krokodile.
Unten im Bild ein Axis-Hirsch, ein sich-im-Dreck suhlender Sumber-Hirsch und ein scheinbar lachender Blue-Bull-Hirsch. Macht er sich über seinen verschmutzten Kollegen lustig??
Am Nachmittag sahen wir einen relativ kleinen schwarzen Bären, diese Tiere sind wohl ganz selten zu sehen, wir hatte also Glück. (PS Nachfrage: kann mir jemanden schreiben, was für eine Sorte Bär das ist?)
Der Besuch des Nationalparks erfolgt im kleinen offenen Jeep oder in einem offenen, umgebauten Bus, es sind immer ein Fahrer und ein Ranger dabei. Man hört auf die Laute der Vögel, einmal hörten wir sogar lange Zeit einen Hirsch Warnsignale ausstoßen. Und falls man etwas Besonderes sieht, kommt es zur Akkummulation von Jeeps.
Und tatsächlich, da war sie, die Tigerin, hier rechts im Bild, mit ihren drei 5-Monate alten Jungen, auf dem linken Bild sind zwei davon zu sehen. Es war wirklich ein beeindruckendes Erlebnis!
Es war ein sehr schöner Tag mit so vielen Tier-Begegnungen!! Zum Schluss verabschiedete sich noch diese Affenbande. Sie saß auf dem Portal eines alten Forts, welches Teil des Nationalparks ist.
Damit geht der 7.12. zu Ende, am 8.12. geht es nach Agra und zum Tadj Mahal!
Unterwegs auf den Straßen sahen wir abenteuerlich gefüllte und überfüllte Fahrzeuge.
Auf dem Weg nach Akra schauen wir uns noch die als Geisterstadt beschriebene Anlage einer großen Burg in dem Ort Fatehpur Sikri an.
Die Stadt wurde 1569 gegründet und bereits 1585 schon wieder verlassen. Was für ein Aufwand an Material und Menschenkraft wurde da eingesetzt für den Mogulherrscher; und das für ca. 15 Jahre, die die Stadt belebt war!
Es sind kaum Europäer zu sehen, fast alle Menschen sind Inder ! Und manche andere Lebewesen auch!
Die meisten Besucher, aber auch viele Menschen auf der Straße sind sehr gut gekleidet!
Der früher Vogel fängt den Wurm, also waren wir am 9.12. schon frühmorgens am Taj Mahal. Überall strenge Kontrollen – und dann: alles im Nebel!
Ehrlich gesagt, war ich ein bisschen enttäuscht gewesen. Und ich verstand auch nicht, warum wir schon um 6.30 Uhr aufbrechen mussten, um alles Grau in Grau zu erleben.
Hier der Blick zum Eingangstor zurück, die Spiegelungen im Wasser sind schon beeindruckend.
Man fotografiert sich in allen möglichen und vor allem unmöglichen Posen, oft sehr affektiert und gestellt.
Als dann gegen 8.45 Uhr die Sonne durchbricht und blauer Himmel zu sehen ist, sind wir total begeistert.
Das Taj Mahal in Agra, es sieht in Wirklichkeit so aus, wie es auf den vielen Tausenden von Bildern aussieht. Faszinierend die absolute Symmetrie, diese Feinheiten, die man nur aus der Nähe gut sieht, und der umwerfende Gesamteindruck.
Genauso staunend wie dieses farbenfrohe Paar stehen wir davor und können es kaum glauben: endlich mal das Grabmal der Lieblingsfrau eines Maharadschas in echt zu erleben. Das Taj Mahal wurde ab dem Jahr 1631 bis 1653 erbaut und wirkt immer noch so frisch, fast wie neu. Jedoch macht der heftige Smog der Millionenstadt dem Marmor ziemliche Probleme.
Damit die Symmetrie stimmmig ist, wurden rechts und links vom eigentlichen Grabmal eine Moschee und ein Gästehaus aus rotem Buntsandstein errichtet.
Leider hatten wir zu wenig Zeit zum Verweilen. Nicht weit entfernt, mitten in der Stadt gelegen, findet sich das sog. Rote Fort, auch aus der Zeit um 1565.
Von hier aus sieht man, fast im Smog verschwindend, das Taj Mahal. Andrea wird von jungen Männern bewundert, weil sie indisch angezogen ist, und selbst fotografiert.
Etwas außerhalb der Stadt gibt es ein weiteres Grabmal mit dem komplizierten Namen Itimad-ud-Daulah. Es ist auch ein königliches Grabmal aus dem Jahr 1628 und es wird oft als kleines Taj Mahal bezeichnet.
Auch hier sind die Eingangstore aus Buntsandstein und die Intarsien aus Halbedelsteinen gefertigt. Es ist lange nicht so bekannt wie das große Gebäude und damit auch nicht so überfüllt. Das hat uns gut gefallen.
Am Abend, zum Sonnenuntergang, begeben wir uns auf die andere Seite des Flusses, um das Taj Mahal von dieser Seite her in rötlichem Licht zu erleben. Und wir werden von wunderfitzigen starenartigen Vögeln dabei beobachtet.
Ein letzter Blick auf das Taj Mahal am Ende eines beeindruckenden Tages. Und es geht weiter mit: