Organisiert von https://www.indienrundreisen.de/
Beginnend mit dem 18.12.23 bis zum 20.12.23
Unsere Reise führt von Thanjavur (oder Tajore) weg nach Süden in das Gebiet von Chettinad.
Direkt am Hotel sehen wir noch Störche, später auch Cebu-Rinder und Kühe mit Kuhreihern. (Reiner Leuschner sagt, es sei ein Silberklaffschnabel)
Und Libellen sowie Schmetterlinge.
Und Vögel: Bienenfresser, Eisvögel, wer kennt sich da aus? Zum Glück klärt uns Reiner Leusch, Hobby-Ornithologe, auf: links der Bienenfresser, rechts ein graublauer Rallenreiher.
Diesen Kauz fanden wir ganz in der Nähe des Hotels, vielleicht ist es ein Blewitt-Kauz, wahrscheinlicher aber ein Brahma-Kauz (Athene brama), da ersterer nur im nördlichen Indien zu Hause und extrem selten ist.
Wir bitten den Fahrer noch darum, ein paar Cashewnüsse zu kaufen; nach einer Stunde hält er an einer ziemlich schäbigen Hütte an, wo die herrlichen Nüsse nicht nur verkauft werden, sondern …..
…. kurz geröstet, ausgekühlt und dann – jede Nuss einzeln – ….
… durch eine einfache Maschine gedrückt werden, welche die Schale knackt, ohne die Nuss zu schädigen!
Die Frauen arbeiten, der gestrenge Boss beaufsichtigt das Ganze. Die Nüsse sind übrigens nicht soviel billiger als im Großmarkt in Deutschland, aber sie sind auf jeden Fall ganz frisch!
Die Chettinad-Gegend muss früher unermesslich reich gewesen sein, es gibt viele „Herrenhäuser“ ehemaliger Kaufleute, in einem davon übernachten wir. Und wir schauen uns dieses Haus an, hier der Eingangsbereich ….
…. mit herrlichem Kachel-Fußboden in Schwarz-Weiß.
Im großen, zweistöckigen Empfangsraum gibt es Spiegel aus Belgien und Säulen aus Teakholz von Burma.
Weiter geht die Fahrt am 18.12. nach Madurai, einer Stadt von ca. 2 Millionen Einwohnern. Es hat heftig geregnet, daher haben wir uns den Blumenmarkt nur von außen angeschaut!
Die Straße ist sehr matschig!
Die Markstände sind aber sehr farbenfroh!
Es gibt in Madurai zwei Sehenswürdigkeiten: das eine ist der Palast eines indischen Herrschers, der sich ….
… um das Jahr 1630 herum von einem italienischen Architekten einen absolut scheußlichen Palast hat bauen lassen.
Scheußlich deshalb, weil viel zu bombastisch und weil die Kreuzung von italienischen Rokkoko mit indischem Größenwahn sich einfach beißt. Da mag der Name der Stilrichtung „indo-sarazenisch“ noch so wohlklingend sein!
Immerhin sind die Decken schön, aber die Durchgänge kalt und ungemütlich und außerdem ist es …..
… höllisch laut, weil das Geräusch des Presslufthammers sich im Innenhof fängt. Das Wegtragen des Schuttes erfolgt wie 1630 immer noch per Hand, oder besser per Kopf! Oft auch von Frauen!
Die zweite Sehenswürdigkeit ist eine riesige hinduistische Tempelanlage, die einfach viel, viel größer ist, aber ansonsten denen in Trichy oder Tajore ähnelt.
Große Teile des Komplexes dürfen nur von Hindus betreten werden, es bilden sich lange Schlangen, die Luft ist extrem stickig, wir sind nicht unglücklich über das Zutrittsverbot für uns.
Die Frauen sind wieder farbenfroh angezogen. Und gelegentlich sieht man auch wild-blickende halbnackte Touristen und farbenfroh gekleidetete Pilgerinnen. Oder ist’s umgekehrt?
Wir fahren am 20.12. weiter nach Westen und kommen über einen Pass an die Grenze von Tamil Nadu nach Kerala. Unterwegs sehen wir Weißhals-Schwarzstörche und Störche mit gelbem Schnabel, Buntstörche. Sie stehen auf den Sumpfwiesen direkt am Straßenrand oder ….
… fliegen an uns vorbei.
Wir sehen noch weitere Vögel wie diese Ralle.
Und weiteres fliegendes Getier wie diese Schwalbe und die Flughunde.
Es gibt direkt an der Grenze den Thekaddi- Nationalpark. Da versammeln sich viele Hunderte von (indischen!) Touristen und bewundern die frechen Affen.
1000 Menschen fahren alle gleichzeitig mit 4 Schiffen über den Stausee und wollen Tiere sehen: mal einen Hirsch in großer Entfernung, mal einen Waran, der sich sonnt.
Die einzigen Tiere, die relativ nah von den stinkenden Dieselschiffen aus zu sehen sind, sind eine Stelzenart (Mamulastelze), ein eitel ausseheneder Schlangenhalsvogel, der in Farbe und Körperhaltung den Ast imitiert, und schon weiter weg ein Seeadler oder großer Habicht.
Trotz einem guten Teleobjektiv sind die Tiere kaum zu sehen, links das Originalbild eines Eisvogels, rechts der Ausschnitt des linken Bildes. Auch eine Schildkröte und ein paar Büffel sind als Flecken gerade so erkennbar (kein Bild!).
Fazit: wer Massen liebt, ist hier gut aufgehoben, wer Tiere sehen will, eher nicht. Kein Vergleich mit dem Ranthambore NP im Norden, siehe den 3. Teil unseres Blogs.
Eine Show im Stil des Europaparks beendet den Abend.
Das heißt, nicht ganz: wir nehmen alle noch eine Ayurveda-Massage mit, muss sein, denn Kerala ist das Zentrum dieser Behandlungsmethode. Wir sind aber alle ziemlich enttäuscht, denn es wurde viel mit Öl und vermutlich auch Ghee behandelt, auf jeden Fall riechen wir und unsere Wäsche sehr heftig nach Buttersäure. Und ich denke, jeder weiß, wie penetrant diese riecht.
Damit endet der 2. Teil von Südindien. Weiter geht es mit dem 3. Teil