Organisiert von https://www.indienrundreisen.de/
Beginnend mit dem 12.12.2023 bis zum 17.12.2023
(Anmerkung: ich habe wegen der Umlaute den Titel von Süd-Indien auf South-India geändert!)
Wir fliegen am späten Abend von Varanasi nach Chennai, früher Madras. Damit beginnt die zweite Hälfte unserer Reise.
Am 13.12. machen wir eine kleine Tour durch die Stadt Chennai, früher (bis 1996) Madras genannt. Aufällig ist, wie sauber die Stadt ist im Vergleich zu Delhi oder gar Varanasi, man hält sich hier sogar an Verkehrsregeln und Ampeln. Chennai ist die Hauptstadt von Tamil Nadu, das bedeutet – was schon im Namen ersichtlich ist -, dass hier Tamil gesprochen wird und nicht Hindi. Die Menschen sind viel dunkler als im Norden, es sei denn, sie sind bunt angemalte Figuren in einem Hindu-Tempel!
Dann können sie auch mal 4 oder 6 Arme haben oder einen Elefantenrüssel!
Der Fischmarkt von Chennai liegt an einem Strand an der Ostküste Indiens, er ist olfaktorisch und visuell eine ziemliche Herausforderung.
An Weihnachten 2004, jeder wird sich daran erinnern, kam der Tsunami mit voller Wucht an diesem Strand an. Es wurden und werden immer noch (nach 19 Jahren!) von Staatsseite Wohnungen für die Fischer gebaut. Und fantasievoll bemalt.
Die Fahrt geht weiter nach Süden in die Stadt Mamallapuram (bitte auswendig lernen!!), wo wir drei Tage in einem Strandhotel verbringen. Vor der Stadt liegt ein kleiner Zoo, der von der herpetologischen Gesellschaft Indiens betrieben wird.
Ich wusste bisher auch nicht, was Herpetologen sind. Und ich weiß auch nicht, wie das Herpesvirus zu seinem Namen gekommen ist (kann mir jemand das erklären??). Auf jeden Fall sind das Leute, die sich mit Kriechtieren beschäftigen, hier ein paar ‚freundliche‘ Bilder.
In der Mitte unten zwei Leguane, die anderen sind Krokodile aus verschiedenen Gegenden der Erde.
Für die Augenärzte ein kleiner Hinweis: Krokodile haben ein drittes Augenlid, welches beim Bild rechts unten gut erkennbar ist und welches auch noch beim Menschen als Residuum vorhanden ist, wir nennen es Karunkel. Nur können die Krokodile das dritte Lid noch bewegen – von unten nach oben – , wir Menschen nicht mehr!
(Alle Krokodilbilder von Andrea!) Oben in der Mitte die zwei Leguane. (Ende des 14.12.23, heute Ruhetag)
Mamallapuram, so der Name des Ortes: hier finden sich mehrere Tempelanlagen, welche alle um die 1400 Jahre alt sind. Dieser Tempel wurde aus dem harten Granitfelsen mühevoll herausgeschlagen, nahezu unglaublich!
Hier wird vor allem Shiva gehuldigt, aber auch anderen Göttern. Und jeder dieser Götter und deren Inkarnationen haben ein eigenes Reittier. Zugegeben ist es oft ziemlich verwirrend, wer jetzt auf welchem Tier die wievielte Inkarantion von welchem Gott ist.
Eventuell handelt es sich hier bei den vier Typen um die 10. Inkarnation von Shiva, diese ist nämlich bisher noch nicht aufgetreten, die 9. Inkarnation lebte um 550 v. Chr. Geburt und war Buddha (auch er wird von den Hinduisten verehrt!)
Es regnet viel am heutigen 15.12. und es soll nicht besser werden, also kauften wir einen Schirm.
Eine weitere Anlage liegt am Strand und wurde, da bereits 1987 gut geschützt, NICHT vom Tsunami im Jahre 2004 verwüstet.
Im rechten Teil wird das Herabsteigen von Mutter Ganga dargestellt, eine etwas abenteuerliche Geschichte, die – so wird mehrfach vom Reiseführer erklärt – sich vermutlich so nicht zugetragen hat.
Eindrucksvolle Einzelheiten von dieser großen, in Granit hineingeschlagenen Wand aus dem 7. Jh. n. Chr.
Und in einer Höhle findet sich die erste Darstellung von Saturday Night Fever in der Mitte!
So modern ist man hier, sogar der Halbgott Ganesha benutzt ein iPad!
Hier sehen wir einen klassischen Leberwurstbaum, ob jetzt beleidigt oder nicht, das ist die Frage!
Dieser riesige, natürliche runde Stein wird als Krishnas Butterkugel bezeichnet, die Ziegen haben Vertrauen in diese Kugel, dass sie nicht auf sie rollt!
Es gibt halt noch Männer, die einen umfallenden Felsblock festhalten können!
Nach ziemlichem Ärger, das erste Mal so richtig Ärger, mit dem Hotel sind wir froh, weiter nach Süden fahren zu können. Der nächste Ort heißt, noch einfacher als der o.g., Gangai Konda Cholapuram. Wir hatten bei der Besichtigung schon leichten Regen, aber als wir am Ausgang waren, fing es heftig an zu regen und hörte gar nicht mehr auf.
Wunderschöne Steinmetzarbeiten aus dem 11. Jahrhundert
Auch ganz ungewöhnliche Figuren, z.B der Hermaphrodit unten rechts, ein Zeichen, dass Frauen und Männer immer zusammen gehören. Das war die Einstellung in der „alten“ Form des Hinduismus. Aber mit der Besatzung des Landes im 11. und 13. Jh. durch die muslimischen Mogulen hat sich das radikal geändert. Und ist auch heute so.
Der große Dämon tritt dem Touristen aus Deutschland kräftig in den…..
Ochsenkarren auf der Autobahn, regelmäßig Geisterfahrer, überladene Motorräder, das Fahren hier ist wirklich eine Kunst für sich.
Und dieser Tempel hier verschwand hinter einer dicken Regenwand!
Es ist Sonntag, der 3. Advent. Wir sind in Tanjore und besichtigen eine riesige Tempelanlage aus dem 12. Jahrhundert. Interessanter als die Tempel sind heute die Menschen, die diese Tempel besuchen.
Sie haben sich sehr fein gemacht, es sind Tausende, denn es ist Sonntag.
Es gibt wunderschöne Einzelheiten am Tempel zu sehen, hier Vishnu mit den 6 Armen und eine mythische Figur, die wie ein Pfau aussieht. Zum Teil aus hartem Granit, z.T. aus Sandstein bestehend.
Im Museum finden sich Köpfe aus dem 11.Jh. sowie Bronzen von Shiva und seiner Frau. Rechts unten flüstert eine Frau dem Reittier von Shiva etwas ins Ohr! Ob der Wunsch in Erfülling gehen wird?
Viele, eigentlich fast alle Inder*innen sind viel zu dick!
Elegant angezogen, im Damensitz auf dem Motorrad.
Wie transportiert man eine Leiter?
Am Nachmittag waren wir in Tiruchirapalli, dort gibt es einen ca. 1000 Jahre alten hinduistischen Tempel, aber mit teilweise neuer Bemalung. Das junge Mädchen in der Mitte betet für Nachwuchs, in diesem Alter schon?
Auch hier denke ich an Cäsars Ausspruch: lasst dicke Menschen um mich sein!
Auf jeden Fall ist man gut gekleidet, egal ob menschlich oder steinern. Rechts junge Männer auf Pilgerfahrt, die Frauen sind als Pilgerinnen in rot gekleidet.
Was der junge Mann wohl im Blick hat? Diesen Dämon, der gerade eine Frau massakriert? Oder gar …
… andere Figuren, die dringend auf die Toilette müssen ….
… oder hat er die lüsternen Männer im Blick, die sich am Bikini der Frauen vergreifen? (Wir haben nicht herausgefunden, wie alt diese Figuren sind, die Tempelanlange ist zwar aus dem 11./12. Jh., aber es gab dauernd Neubauten, die später dazu kamen.)
Hiermit endet der 1. Teil Südindien.
Es folgt jetzt: South-India, Teil 2